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Energielexikon
Kuppelproduktion
Herstellungsverfahren, bei denen mit technischer Zwangsläufigkeit gleichzeitig mehrere Produkte anfallen, deren Absatz und Erlöse Produktionshöhe und Preis des gewünschten Produktes mit beeinflussen.
Für die Mineralölverarbeitung ist die Kuppelproduktion typisch. Da Rohöl ein Gemisch aus verschiedenen Kohlenwasserstoffen ist, fallen bei seiner Verarbeitung zwangsläufig gleichzeitig mehrere Produkte an wie z. B. Benzine, Mitteldestillate, schweres Heizöl. So ergibt eine Tonne Rohöl durchschnittlich etwa 200 kg Benzin, 350 kg Mitteldestillate und 400 kg schweres Heizöl und Bitumen.
Da Raffinerien diese Produktionsskala ohne (zeitaufwendigen) Aufbau neuer Anlagen nur in engen Grenzen verändern können (Konversionsanlagen), muss die Mineralölindustrie die saisonalen Unterschiede zwischen Produktion und Bedarf durch Lagerhaltung ausgleichen.
Kennzeichnend für eine Kuppelproduktion ist, dass die Zurechnung von Verarbeitungskosten auf einzelne Produkte nicht möglich ist. Eine Preiskalkulation für ein einzelnes Produkt, die von den Kosten für dieses Produkt ausgeht, kann daher nur willkürlich vorgenommen werden. Die Mineralölwirtschaft muss mit den Erlösen aller Mineralölerzeugnisse die gesamten Versorgungs-, Produktions-, Vertriebs- und Verwaltungskosten (einschließlich der angemessenen Verzinsung des investierten Kapitals) decken.